
Entgegen den Erwartungen hat die Schweiz vor Ablauf der Frist am 1. August kein Handelsabkommen mit den USA erzielt. Die US-Regierung ver?ffentlichte daraufhin eine neue Liste mit Zolltarifen und erh?hte die Z?lle auf Schweizer Importe ab dem 7. August auf 39 Prozent. Sollte es zu keiner weiteren Einigung kommen, w?re dies der vierth?chste US-Handelszoll.
Da wir bei Redaktionsschluss am Montag der ersten Augustwoche davon ausgehen, dass die Delegationen aus den USA und der Schweiz weiter an einer L?sung verhandeln, erwarten wir, dass die Schweiz letztendlich eine Zollvereinbarung ?hnlich dem Abkommen zwischen den USA und der EU erreichen wird ¨C mit einem Zollsatz von rund 15% auf US-Importen aus der Schweiz und der Verpflichtung, dass Schweizer Unternehmen bedeutende Investitionen in den USA t?tigen. Im Risikoszenario, in dem die Z?lle f¨¹r l?ngere Zeite nahe 40 Prozent zu liegen kommen, k?nnten die wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich sein.
Von der ganzen politischen Unsicherheit und den Wachstumsrisiken war am Aktienmarkt bislang wenig zu sp¨¹ren. Im Juli haben die Aktienm?rkte Allzeithochs erklommen, getrieben von der ?berzeugung, dass das Gr?bste im Handelsstreit bald ausgestanden sei. Es darf aber nicht vergessen werden, dass die US-Z?lle nun um ein Mehrfaches so hoch sind wie vor dem ?Liberation Day? und die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Z?lle erst beginnen, sich bemerkbar zu machen.
Anlegerinnen und Anleger sollten sich daher auf volatile M?rkte in der n?chsten Zeit vorbereiten. Ein breit diversifiziertes Portfolio hilft in dieser Situation dem Anleger, der bereits an den Finanzm?rkten investiert ist, die Volatilit?t zu reduzieren.
Dabei stellt sich die Frage: Wieso mit Diversifikation investiert sein und nicht gleich in die Liquidit?t gehen oder bleiben? Donald Trump beherrscht zwar die Schlagzeilen, gleichzeitig zeichnet sich im Moment aber auch ab, dass Innovationen die Wirtschaft in den n?chsten Jahren grundlegend transformieren k?nnen. Die zunehmende Anwendung von k¨¹nstlicher Intelligenz in verschiedensten Branchen deutet darauf hin, dass die Integration dieser Technologie in den Lebensalltag noch lange nicht ihren H?hepunkt erreicht hat. Das gilt nicht nur f¨¹r k¨¹nstliche Intelligenz. Auch der Umbau der Energieinfrastruktur und die demografischen Umw?lzungen d¨¹rften unser Leben und unsere Wirtschaft grundlegend ver?ndern.
Unternehmen, die mit Innovationen von dieser Transformation profitieren, k?nnten weiteres Potenzial f¨¹r die Aktienm?rkte bieten. Damit k?nnten Anleger, die noch nicht oder nur teilweise investiert sind, m?gliche R¨¹ckschl?ge in den kommenden Wochen nutzen, um in die Aktienm?rkte einzusteigen oder ihr Engagement zu erh?hen.
Die Vergangenheit garantiert zwar keine zuk¨¹nftige Performance, aber ein Blick in die Vergangenheit hilft, das Potenzial von innovativen Firmen einzuordnen. In den letzten dreissig Jahren war 1 Prozent der (gr?sstenteils Technologie-)Firmen f¨¹r 80 Prozent des Verm?genszuwachses am globalen Aktienmarkt verantwortlich, denn dieser wird in der Regel von bedeutenden technologischen Ver?nderungen angetrieben.
Nur, welches Prozent d¨¹rfte in den kommenden Jahren 80 Prozent des Wertzuwachses generieren? Der tiefe Fall von Nokia, dem einstmaligen Weltf¨¹hrer im Mobiltelefonmarkt, illustriert, dass diese Frage nicht immer einfach zu beantworten ist. Ein weiterer Grund, in einem diversifizierten Portfolio anzulegen. Nur wenige Titel werden letztendlich die Rendite treiben, aber mit einer breiten Abdeckung erh?ht man die Chance, dass diese Titel im Portfolio vertreten sind.