Aufbau eines Portfolios alternativer Anlagen
Nicht einfach nur 60/40: Die Diversifizierung über alternative Anlagen ermöglicht erhöhte Resilienz
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Nicht einfach nur 60/40: Die Diversifizierung über alternative Anlagen ermöglicht erhöhte Resilienz
Mehrere Jahrzehnte lang galt das 60/40-Portfolio, also 60% Aktien und 40% Anleihen, als Eckpfeiler in der Vermögensverwaltung. Dieses traditionelle Modell hat nun jedoch mit erheblichen Gegenwinden zu kämpfen. Die Zuverlässigkeit dieses Ansatzes hat sich mittlerweile verringert, da die Konjunkturbedingungen sich ändern, die Entwicklung der Inflation ungewiss ist und die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen einen Wandel vollzieht. Vor diesem Hintergrund rücken nun alternative Anlagen in den Vordergrund, da sie potenziell traditionelle Strategien ergänzen könnten.
Private Equity, Private Credit, Sachanlagen und Hedgefonds werden nicht mehr länger als Nischenbereiche im Investmentuniversum angesehen. Sie gelten vielmehr zunehmend als Bestandteile eines breiteren, resilienteren Portfoliorahmens. Unter ihnen sollten wohl die Hedgefonds genau betrachtet werden. Denn sie bieten nicht nur eine gute Diversifikation sondern zudem das Potenzial, komplexe Marktbedingungen dank ihrer umfassenderen Flexibilität zu bewältigen.
Neuer Ansatz bei der Diversifikation: alternative Anlagen auf dem Vormarsch1
Alternative Anlagen sind kein Monolith, denn sie umfassen ein breites Spektrum von Anlagen, die sich gegenüber den traditionellen Anlageklassen unterschiedlich verhalten können. Jede Art kann eine eigene Rolle spielen:
Bei Private Equity und Private Credit wird das Kapital für gewöhnlich über einen langen Zeitraum blockiert, weshalb Hedgefonds ein liquideres Engagement bieten und somit auf eine dynamischere Art und Weise auf die sich wandelnden Marktumfelder reagieren können. Ein sorgfältig aufgebautes Engagement in diesen Segmenten könnte die Resilienz des Portfolios im Laufe der Zeit stärken.
Aufbau eines Engagements in alternativen Anlagen in drei Schritten
Definition der Strategie
Der Aufbau eines Portfolios alternativer Anlagen beginnt mit einer klaren Absicht:
Das Engagement kann natürlich unterschiedlich ausfallen, einige Anleger erwägen allerdings ein strategisches Engagement von 20-40% in alternativen Anlagen, wobei dies von ihren Zielen und ihrer Risikotoleranz abhängt.
Für ein diversifiziertes Portfolio kann eine Mischung aus langfristigen Strategien und kurzfristigerer Flexibilität Sinn machen:Â
Segment | Segment | Rolle | Rolle | ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù | ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù | Renditeprofil | Renditeprofil |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Segment | Private Equity | Rolle | Langfristiges Wachstum | ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù | Niedrig | Renditeprofil | Höhere Volatilität |
Segment | Private Credit | Rolle | Ertragsgenerierung | ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù | Niedrig | Renditeprofil | Moderates Risiko-Rendite-Verhältnis |
Segment | Sachanlagen | Rolle | Inflationssensitivität und Erträge | ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù | Niedrig | Renditeprofil | Zyklisches Engagement |
Segment | Hedgefonds | Rolle | Taktische Flexibilität und Stabilität | ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù | Mittel | Renditeprofil | Von der Strategie abhängig |
Manche Anleger können sich dazu entscheiden, dies über eine Core-Satellite-Struktur umzusetzen, wobei breit diversifizierte Strategien mit ausgewählten, auf stärkeren ܲú±ð°ùzeugungen beruhenden Chancen kombiniert werden.
Einsatz einer Core-Satellite-Struktur:
An den Privatmärkten müssen die Anlagen strategisch umgesetzt werden. Das Kapital wird oftmals schrittweise eingesetzt und die Ausschüttungen können erst Jahre später eintreten. Ohne kontinuierliche Wiederanlagen kann das Exposure sinken. Ein langfristiger Plan für den Kapitaleinsatz kann dabei helfen, die Vintage-Konzentration zu verringern.
Das Engagement in Hedgefonds kann hingegen mehr ³¢¾±±ç³Ü¾±»å¾±³Ùä³Ù und Flexibilität bieten. Manche Anleger passen ihre Positionierung taktisch an, indem sie ihr Engagement in direktionalen oder diversifizierenden Strategien auf der Grundlage der sich ändernden Konjunkturbedingungen staffeln.
An den Privatmärkten ist die strategische Umsetzung der Kapitalzusagen entscheidend:
Im Gegensatz dazu können Hedgefonds eine eher dynamische Rolle spielen:
Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Hedgefonds?
Im aktuellen Marktumfeld, in dem die Konjunkturregime einen Wandel vollziehen und die Bewertungen überzogen sind, könnten Hedgefonds in einem Portfolio alternativer Anlagen verschiedene Vorteile bieten:
Bestimmte Hedgefonds-Strategien sind so aufgebaut, dass sie unabhängig von der Marktentwicklung gut abschneiden. Strategien wie Equity Market Neutral, Merger Arbitrage und Macro Trading haben gezeigt, dass sie bei Ausverkäufen am Markt den Rückgang des Portfolios reduzieren können. Bei der Analyse der vergangenen Entwicklung zeigt sich, dass der Einsatz von Hedgefonds in einem traditionellen Portfolio nicht nur die Performance glättet, sondern zugleich auch die Erholung von Rückgängen beschleunigt.
Beispiel: In einem zur Veranschaulichung dienenden Szenario hätte in einem 60/40-Portfolio ein Engagement von 20% in Hedgefonds, aus gleichen Teilen bestehend aus Aktien und Anleihen, über den Zeitraum von 1997 bis 2024 die Volatilität von 9,2% auf 8,5% verringert und die annualisierten Renditen von 5,7% auf 5,9% angehoben (ÃÛ¶¹ÊÓÆµ, HFRI, 1997-2024).2
Bei Hedgefonds handelt es sich um unbeschränkte Vehikel, die Zugang zu Instrumenten haben, die den meisten Long-only-Managern nicht zur Verfügung stehen. Dazu gehören Short-Positionen, Derivate und strukturierte Instrumente. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, Chancen zu ergreifen und die Risiken über die Anlageklassen hinweg zu verringern, ganz gleich, wie sich der Markt entwickelt.
Zu den Anlagestilen zählen:
In Abhängigkeit der Strategie können Hedgefonds als Ergänzung zu oder Ersatz traditioneller Vermögenswerte fungieren.
Die Hedgefonds partizipierten in der Vergangenheit ähnlich wie das Beta an steigenden Märkten, während sie bei rückläufigen Märkten zum Kapitalschutz beitrugen. Diese Kombination könnte stabilere langfristige Erträge ermöglichen.
Stiftungen als Vorreiter
Grosse Stiftungen und Institute haben bei der Allokation in alternativen Anlagen Vorreiterrollen gespielt. Yale und Harvard ebneten beispielsweise schon vor Jahrzehnten den Weg:
Kleinanleger können dieses Modell zwar nicht vollständig reproduzieren, unserer Meinung nach sind die Kernprinzipien Diversifikation, Disziplin und Auswahl der Manager jedoch weitgehend anwendbar. Strukturierte Programme, Evergreen Fonds und betreute Lösungen ermöglichen in Abhängigkeit ihrer individuellen Umstände die Anwendung ähnlicher Prinzipien.
1 Risiken und Erwägungen
Alternative Anlagen bieten zwar langfristig attraktive Vorteile, sie bergen aber zugleich auch eigene Risiken:
Die Zukunft des Portfolioaufbaus
Das traditionelle 60/40-Modell bietet nicht mehr denselben Grad an Diversifikation oder Verringerung der Abwärtsrisiken, wie dies zuvor der Fall war. Für Anleger, die das aktuelle, komplexere Marktumfeld bewältigen wollen, könnte ein breiter gefächerter Ansatz, darunter Private Equity, Private Credit, Sachanlagen und Hedgefonds, mehr Resilienz und auf lange Sicht Vorteile bieten.
Alternative Anlagen mögen zwar nicht für alle Anleger geeignet sein, wenn man sich jedoch mit ihren einzigartigen Risiken und Eigenschaften abfinden kann, könnte ein sorgfältig diversifiziertes Portfolio alternativer Anlagen Sinn machen.
Hinweis: Block-Bootstrap-Simulationen mit festen Blocklängen von 6 eingrenzen, wobei historische Daten verwendet werden. Als Indizes wurden MSCI ACWI Index, Bloomberg Global Aggregate TR USD Index und Hedge Fund Research (HFR) stellvertretend für die Renditen von Hedgefonds mit alternativen Anlagen verwendet.
In Abbildung (1) vergleichen wir die Ergebnisse statistischer Simulationen, die die Bandbreite der Möglichkeiten eines maximalen Drawdowns (links) und die möglichen risikobereinigten Renditen (rechts) der 60/40-Benchmark in grau im Vergleich zu derselben Mischung im 60/40-Portfolio mit Hedgefonds als Diversifikatoren in blau zeigen.
In beiden Fällen scheint die blaue Verteilung rechts von der grauen zu liegen. Die Ergebnisse der Simulation weisen darauf hin, dass das Hinzufügen von Hedgefonds zu einem 60/40-Ansatz die Verluste bei rückläufigen Märkten um ein Drittel verringert, wobei anteilsmässig die risikobereinigten Renditen ansteigen. Bei Drawdowns zeigt die blaue Linie eine positivere Schiefe und geringere Wahrscheinlichkeit eines umfassenden Extremverlusts.
Hedgefonds im Kontext eines Portfolios
Hedgefonds boten höhere Renditen als globale Aktien, jedoch mit weitaus weniger Volatilität
Portfolio-Allokation | Portfolio-Allokation | 100% Aktien | 100% Aktien | 100% Hedgefonds | 100% Hedgefonds | 50% Anleihen 50% Aktien | 50% Anleihen 50% Aktien | 20% Hedgefonds 40% Anleihen 40% Aktien | 20% Hedgefonds 40% Anleihen 40% Aktien |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Portfolio-Allokation | Performance (ann.) | 100% Aktien | 7,5% | 100% Hedgefonds | 6,7% | 50% Anleihen 50% Aktien | 5,7% | 20% Hedgefonds 40% Anleihen 40% Aktien | 5,9% |
Portfolio-Allokation | Volatilität (ann.) | 100% Aktien | 15,6% | 100% Hedgefonds | 6,8% | 50% Anleihen 50% Aktien | 9,2% | 20% Hedgefonds 40% Anleihen 40% Aktien | 8,5% |
Portfolio-Allokation | Sharpe Ratio (2,3%) | 100% Aktien | 0,34% | 100% Hedgefonds | 0,65% | 50% Anleihen 50% Aktien | 0,37% | 20% Hedgefonds 40% Anleihen 40% Aktien | 0,43% |
Portfolio-Allokation | Maximaler Drawdown | 100% Aktien | -54,0% | 100% Hedgefonds | -21,4% | 50% Anleihen 50% Aktien | -31,2% | 20% Hedgefonds 40% Anleihen 40% Aktien | -29,3% |
Historisches Risiko-Rendite-Verhältnis für Portfolios mit unterschiedlichen Engagements in Hedgefonds
Der Unterschied der Anfangsdaten zwischen Abbildung 2 und Tabelle 1 spiegelt die Aufnahme von Hedgefonds-Strategien mit Datensätzen über einen kürzeren Zeitraum wider. Der Einheitlichkeit halber in unserer Palette veranschaulichender Hedgefonds verwenden wir die längsten verfügbaren Zeiträume für jede Strategie, die 1995/1997 oder später, falls zutreffend, beginnen.
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