Source: ÃÛ¶¹ÊÓÆµ

Der Schweizer Immobilienmarkt steckt in einem Boom, der inzwischen rund ein Viertel Jahrhundert anh?lt. Seit die Preise hierzulande nach der Immobilienkrise zu Beginn der 1990er-Jahre Boden gefunden haben, kennen sie nur noch eine Richtung ¨C nach oben. Da viele der Treiber dieses Booms voraussichtlich noch eine Weile intakt sein werden, d¨¹rfte der Boom vorerst noch anhalten.

In den kommenden Jahren wird die Wohnungsnachfrage durch anhaltend hohe Zuwanderung weiterhin gest¨¹tzt. Dies in erster Linie deshalb, weil in den kommenden Jahren j?hrlich bis gegen 25 000 Personen mehr in Rente gehen, als Junge in den Arbeitsmarkt nachr¨¹cken, und damit viele Unternehmen den Verlust an erfahrenen Fachkr?ften ¨¹ber eine Rekrutierung im umliegenden Europa kompensieren m¨¹ssen. Das j?hrliche Bev?lkerungswachstum bleibt bis 2030 mit 0,8 bis 1,1 Prozent vermutlich hoch, k?nnte sich aber bis 2045 nahezu halbieren, weil aufgrund der tiefen Geburtenrate der Geburten¨¹berschuss in den kommenden Jahren wohl ins Negative kippen und das Bev?lkerungswachstum d?mpfen wird. Langfristig wird die Nachfrage nach Wohnraum und Gesch?ftsfl?chen durch die Alterung der Gesellschaft und den erw?hnten negativen Geburten¨¹berschuss ab etwa 2035 voraussichtlich abnehmen.

In diesem Umfeld d¨¹rften auch regionale Unterschiede deutlicher zutage treten. W?hrend urbane Kantone wie Z¨¹rich, Genf, Waadt und Luzern noch einen Geburten¨¹berschuss aufweisen, sind viele l?ndliche und periphere Kantone bereits heute vollst?ndig auf Zuwanderung angewiesen. In Regionen mit schwacher Zuwanderung und negativem Geburten¨¹berschuss drohen Stagnation oder R¨¹ckgang der Bev?lkerung sowie eine starke Alterung. Dies wirkt sich auf die Immobiliennachfrage und die Preisentwicklung aus.

Des Weiteren nehmen wir an, dass die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum und Pflegeeinrichtungen stark steigt, w?hrend der Bedarf an Schulraum in vielen Kantonen stagniert oder sinkt. Besonders in l?ndlichen Regionen ist mit einem R¨¹ckgang der Sch¨¹lerzahlen zu rechnen, w?hrend die Zahl der ¨¹ber 85-J?hrigen bis 2040 um 75 Prozent zunehmen d¨¹rfte.

Damit nimmt schliesslich auch der Druck auf Baulandreserven ab. In 19 von 26 Kantonen wird das erwartete Bev?lkerungswachstum niedriger eingesch?tzt als noch vor f¨¹nf Jahren, was den Bedarf an neuen Bauzonen reduziert und in einigen Regionen sogar zu Auszonungen f¨¹hren k?nnte. Kantone wie Luzern und St. Gallen k?nnten hingegen k¨¹nftig wieder etwas mehr Spielraum f¨¹r Neueinzonungen erhalten und im Wallis d¨¹rfte zumindest der zuletzt hohe Druck zur Verkleinerung der Bauzonen etwas abnehmen.

F¨¹r Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies, dass die Standortwahl und die Ber¨¹cksichtigung regionaler demografischer Trends immer wichtiger werden. In urbanen Zentren und wachstumsstarken Regionen bleiben Wohn- und Gewerbeimmobilien voraussichtlich attraktiv, w?hrend in peripheren Gebieten mit sinkender Bev?lkerung und ?beralterung Risiken bestehen. Die Nachfrage nach altersgerechten Immobilien und Pflegeeinrichtungen bietet neue Chancen. Insgesamt erscheint es heute sinnvoller denn je, demografische Szenarien in die Anlagestrategie einzubeziehen und flexibel auf regionale Entwicklungen zu reagieren. Langfristig ist mit einer Normalisierung der Preis- und Mietdynamik zu rechnen, wobei die Schweiz gerade auch im europ?ischen Quervergleich weiterhin eine Sonderstellung mit vergleichsweise stabiler Nachfrage einnimmt.