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Die Finanzm?rkte haben die jüngste Eskalation der Z?lle weitgehend verkraftet. Der S&P 500 liegt immer noch rund 26% über seinem Tiefststand vom April und erreichte in der letzten Woche ein zweites Allzeithoch. Der USD-Index (DXY) ist unterdessen in den letzten zwei Wochen um rund 1% gestiegen, nachdem er seit Jahresbeginn um rund 10% gefallen war. Dies deutet darauf hin, dass die Finanzm?rkte das Risiko schwerwiegender St?rungen der US-Wirtschaft durch aggressive Z?lle recht gelassen sehen.
Da die Regierung von US-Pr?sident Donald Trump die Z?lle jedoch eskaliert, sollten die Anleger beachten, dass wir uns wahrscheinlich noch am Anfang der aktuellen Eskalationsrunde befinden. In der letzten Woche wurden die US-Z?lle auf Importe von bestimmten Handelspartnern und auf bestimmte Waren mit Wirkung zum 1. August erh?ht, sofern bis dahin keine Handelsabkommen vereinbart werden. Bisher wurden nur Abkommen mit Grossbritannien und Vietnam best?tigt, w?hrend Zollerh?hungen für rund 25 Handelspartner, darunter wichtige wie die EU, Kanada und Mexiko, noch ausstehen.
Die Auswirkungen der Zollspannungen dürften sich am st?rksten im W?hrungsbereich bemerkbar machen, wobei die Entdollarisierung mittelfristig anhalten dürfte. Anleger k?nnten daher die folgenden Vorschl?ge in Betracht ziehen, um die Unsicherheit der kommenden Wochen und m?glicherweise darüber hinaus zu bew?ltigen.
Auf Rückg?nge bei den wichtigsten Nutzniessern der Entdollarisierung achten. Der EUR – die liquideste Alternative zum USD – dürfte nach wie vor der Hauptnutzniesser einer breiten USD-Schw?che sein. Wir erwarten auch, dass fiskalische Massnahmen in Deutschland und erh?hte europ?ische Verteidigungsausgaben den EUR unterstützen werden. Nach einer kurzfristigen Schw?che sehen wir den EURUSD schliesslich um Juni 2026 herum wieder auf 1.20 steigen. Der AUD dürfte ebenfalls ein wichtiger Nutzniesser sein – wir erwarten, dass der AUDUSD bis Ende 2025 auf 0.68 und im 1. Halbjahr 2026 auf 0.70 steigt, unterstützt durch eine Verringerung der Zinspr?mie des USD gegenüber dem AUD in den kommenden Quartalen. Schliesslich würden wir auch den USDJPY bei Rallys verkaufen und sehen das W?hrungspaar im 2. Quartal 2026 auf 136 fallen.
Kurzfristige USD-St?rke dürfte begrenzt sein. Ein erg?nzender Ansatz, um die potenzielle kurzfristige Volatilit?t zu überstehen, k?nnte darin bestehen, die Risiken bestimmter W?hrungsbewegungen zu verkaufen und dies im Einklang mit unseren mittelfristigen Erwartungen zu tun. Dieser Ansatz sollte dazu beitragen, die Portfoliorendite zu steigern und m?glicherweise bessere Einstiegspunkte zu bieten, um sich für mittelfristige Trends zu positionieren. Zun?chst sehen wir zwar ein gewisses kurzfristiges Abw?rtspotenzial im EURUSD, erwarten jedoch, dass dieses begrenzt sein wird, und würden daher die Abw?rtsrisiken unter 1.15 für den n?chsten Monat verkaufen. Für den AUDUSD würden wir die Abw?rtsrisiken auf 0.65 und darunter verkaufen. In ?hnlicher Weise würden wir auch die Aufw?rtsrisiken des USDJPY auf 148 verkaufen.
Rohstoffe nutzen, um Portfolios zu st?rken. Gold, Silber und Kupfer sind unserer Meinung nach die Wege, um die Zolldynamik im Rohstoffbereich zu überstehen. Gold bleibt eine wichtige Absicherung für Portfolios gegen eine breite Palette von Risiken. Wir bevorzugen eine Allokation von 5% in ausgewogenen, diversifizierten Portfolios. Daten des World Gold Council deuten darauf hin, dass die Nachfrage von Zentralbanken und ETFs stark bleibt, was das kurzfristige Abw?rtspotenzial des Goldpreises, das haupts?chlich durch die USD-Aufwertung verursacht wird, begrenzen sollte. Wir würden daher Gold bei rund USD 3300 pro Feinunze hinzufügen, wobei der Preis in den n?chsten Quartalen wahrscheinlich in Richtung USD 3500 pro Feinunze tendieren wird. Für Silber erwarten wir, dass der Markt in diesem Jahr unterversorgt sein wird, wobei fallende Zinss?tze, eine mittelfristige USD-Schw?che und eine moderate Belebung der Industrieaktivit?t sp?ter in diesem Jahr den Silberpreis in den kommenden zw?lf Monaten bei rund USD 38 pro Feinunze unterstützen werden. Wir bevorzugen den Verkauf von Abw?rtsrisiken im Silberpreis.
Der gerade angekündigte 50%ige Zoll auf US-Kupferimporte (wirksam ab dem 1. August) er?ffnet m?glicherweise eine weitere Gelegenheit, von der kurzfristigen Volatilit?t zu profitieren. Obwohl der Zoll kurzfristig eine gewisse Schw?che im Kupferpreis erzeugen k?nnte, denken wir, dass die Angebotsherausforderungen das Abw?rtspotenzial auf USD 9000 bis 9500 pro Tonne begrenzen werden. Für die n?chsten zw?lf Monate gehen wir davon aus, dass der Kupferpreis im 2. Quartal 2026 auf USD 10 750 pro Tonne steigt, und würden Abw?rtsrisiken unter USD 9000 pro Tonne für eine Renditesteigerung im 2. Halbjahr 2025 verkaufen.