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Die Finanzm?rkte haben die Zolldiskussionen bisher gut verkraftet. Erst in der letzten Woche erreichte der S&P 500 ein weiteres Allzeithoch, w?hrend der USD (DXY Index) ein 40-Monats-Tief hinter sich liess und sich deutlich darüber hielt. Bedeutet dies, dass die Anleger das Potenzial für eine Eskalation der Z?lle ignorieren sollten?
Wir sind der Ansicht, dass etwas mehr Vorsicht und eine l?ngerfristige Strategie angebracht sind. Die unerwartete Ankündigung von Z?llen von 25% auf US-Importe aus Japan und Südkorea und anschliessend von Z?llen von 50% auf US-Kupferimporte verdeutlicht das Potenzial für unvorhergesehene Wendungen in der Entwicklung des politischen Umfelds. Hinzu kommt die Schwierigkeit, herauszufinden, wie die M?rkte reagieren k?nnten und ob diese Reaktion korrekt sein k?nnte. Ein Beispiel: Es ist immer noch schwer zu sagen, wie richtig die M?rkte mit ihrer Gelassenheit gegenüber den potenziellen wirtschaftlichen Sch?den durch die angekündigten Z?lle liegen.
Ein erh?htes Mass an Unsicherheit und Volatilit?t wird für die Anleger in den kommenden Wochen schwer zu vermeiden sein. Da die Aufmerksamkeit angesichts der anhaltenden Zolldiskussionen wahrscheinlich auf die US-Handelspolitik gerichtet sein wird, dürfte unser Fokus der Entdollarisierung im Rampenlicht bleiben. Es k?nnte daher vorteilhaft für die Anleger sein, nach Volatilit?t Ausschau zu halten, um Chancen zur Diversifikation von Portfolios zu entdecken. W?hrend Anleger unseres Erachtens weiterhin ihre überm?ssigen USD-Barmittelbest?nde (haupts?chlich in den EUR und AUD) diversifizieren sollten, gilt dies auch für überm?ssige USD-Engagements in Aktien. Im Folgenden stellen wir unsere bevorzugten Optionen zur Diversifikation von Aktienallokationen in Portfolios vor.
Nach europ?ischen Qualit?tsaktien Ausschau halten. Der Qualit?tsanlagestil funktioniert in der Regel gut in Phasen volatilen und langsamen Wachstums und in den sp?teren Phasen von Konjunkturzyklen. Darüber hinaus haben europ?ische Qualit?tsaktien seit ihrem relativen H?chststand im Oktober 2020 in Bezug auf die Gesamtrendite schlechter abgeschnitten als der MSCI Europe, der in den letzten 35 Jahren im Durchschnitt um 2 Prozentpunkte pro Jahr besser abschnitt und eine geringere Volatilit?t aufwies. Ungeachtet einer m?glichen kurzfristigen Pause im Anstieg um 13% des EURUSD-Kurses seit Jahresbeginn erwarten wir weiterhin, dass der EUR als liquideste Alternative zum USD ein wichtiger Nutzniesser des Vertrauensverlusts in den USD bleiben wird. Auch fiskalpolitische Massnahmen in Deutschland und erh?hte europ?ische Verteidigungsausgaben dürften den EUR unterstützen. Wir erwarten, dass EURUSD bis Juni 2026 in Richtung 1.20 steigen wird.
Technologiege-Story in Asien – Festlandchina, Südkorea und Taiwan. Technologie bleibt ein bevorzugter Sektor in allen Regionen, wobei der Technologiesektor Chinas in Asien ein wichtiger Ausdruck davon ist. Das Risiko-Rendite-Profil für Chinas Technologiesektor verbessert sich, unterstützt durch die (wenn auch ungleichm?ssige) Deeskalation der Spannungen zwischen China und den USA, robuste KI-Innovationen und attraktive Bewertungen. Obwohl viele der wichtigsten Aktien in diesem Sektor m?glicherweise in HKD notiert sind, würden sie dennoch von einer Aufwertung des CNY (gegenüber sowohl dem USD als auch dem HKD) profitieren, da die Ums?tze und Gewinne dieser Unternehmen weitgehend in CNY erzielt werden. Wir halten daher an unserer Beurteilung chinesischer Technologie mit ?Attraktiv? fest, obwohl wir den breiteren Markt weiterhin mit ?Neutral? bewerten.
Wir beurteilen auch taiwanesische Aktien mit ?Attraktiv? und glauben, dass sie gut positioniert sind, um von der globalen Technologienachfrage und Kapitalrotation zu profitieren, angesichts der Führungsposition Taiwans in KI und Technologiehardware. Innerhalb Koreas bleiben wir optimistisch gegenüber den Speicherherstellern und den Nutzniessern von Wertsteigerungen. Die zollbedingte Volatilit?t k?nnte einige Kaufgelegenheiten bei Rückschl?gen für einige wichtige Halbleiternamen in Südkorea und Taiwan bieten. Diese werden durch starke strukturelle Treiber wie robuste KI-Investitionen und die fortgesetzte Monetarisierung gestützt. Strukturierte L?sungen k?nnen auch einen alternativen Weg bieten, um Engagements bei erh?hter Volatilit?t zu erh?hen. Wir sehen auch weiteres Aufw?rtspotenzial sowohl im KRW als auch im TWD gegenüber dem USD in den kommenden zw?lf Monaten.
Indien und Singapur bieten inl?ndische Widerstandsf?higkeit. Indische Aktien bleiben in unseren Augen ebenfalls attraktiv und bieten eine widerstandsf?hige Inlandsnachfrage und starke Technologieexporte. In Bezug auf die Zolldiskussionen erwarten wir weiterhin, dass diese zwischen den USA und Indien zu einer grunds?tzlichen Zustimmung führen werden, obwohl eine formellere Vereinbarung m?glicherweise erst gegen Ende des Jahres oder sogar sp?ter erreicht wird. Die akkommodierende Geldpolitik dürfte unterdessen auch die Outperformance der indischen Aktienm?rkte unterstützen. Ein Beispiel: Die Reserve Bank of India (RBI) kündigte im Juni eine gr?sser als erwartete Lockerung an, indem sie den Repo-Satz um 50 Basispunkte auf 5,5% und die Barreservequote in vier Stufen um 100 Basispunkte senkte. Ungeachtet ihrer Umstellung auf eine ?neutrale? Haltung sehen wir immer noch Spielraum für eine weitere Zinssenkung der RBI vor Jahresende.
Wir haben Aktien aus Singapur kürzlich von ?Neutral? auf ?Attraktiv? hochgestuft, da der Markt ein defensives Bollwerk gegen die anhaltende geopolitische Unsicherheit bietet. Zu den wichtigsten positiven Faktoren z?hlen eine stabile W?hrung, grosszügige Dividendenrenditen und ein stetiger Gewinnausblick. Die laufenden Aktienmarktreformen bieten auch zus?tzliche Impulse in Form einer Kapitalzufuhr von SGD 5 Mrd. und potenziellen Wertsteigerungsinitiativen zur Freisetzung von Aktion?rswerten. Wir gehen davon aus, dass USDSGD bis Juni 2026 auf 1.25 sinken wird, obwohl der USD kurzfristig eine gewisse Widerstandsf?higkeit aufweisen dürfte.