Als Eugene Fama 1970 die Effiziente Markthypothese darlegte1, schlug die Idee von Core-Satellite bereits im Portfoliomanagement Wurzeln. Und während der Megatrend des passiven Investierens ein Jahr später, also im Jahr 1971, mit der Auflegung des ersten passiven Fonds durch Jack Bogle und Vanguard seinen ersten bedeutsamen Schritt machte, gab das Aufkommen von ETFs in den 1990er Jahren dem Core-Satellite-Modell einen weiteren Auftrieb.

In jüngerer Zeit, da die Kosten für ETFs gesunken sind und es zunehmend Käufer gibt, ist das Core-Satellite-Modell wohl so relevant wie eh und je.

Als Anlageinstrument kann ein ETF den Anlegern ein Engagement in praktisch allen denkbaren Arten von Wertpapieren, Rohstoffen, Indizes, Märkten oder Ländern ermöglichen, ohne dabei den Basiswert besitzen zu müssen. Sie wurden immer beliebter, und allein in den USA gab es zum Beispiel 3.685 ETFs, die per Ende Januar Vermögenswerte im Wert von etwa 10,7 Billionen US-Dollar abdecken, wie das in Washington ansässige Investment Company Institute mitteilte.2

Das Vermögen von ETFs stieg allein in diesem Monat um 385 Milliarden US-Dollar oder 3,7 Prozent, und die Zahl der bestehenden Fonds lag unter dem Strich um 517 höher als noch 12 Monate zuvor, teilte das Institut mit. Die USA sind der größte Markt für ETFs, weltweit gibt es jedoch deutlich mehr als 10.000 Fonds. Darüber hinaus stieg das globale verwaltete Vermögen in ETFs laut einem Bericht der Berater von PwC3  um rekordverdächtige 27 Prozent auf 14,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 und soll einigen Führungskräften der Branche zufolge bis 2029 auf bis zu 30 Billionen US-Dollar ansteigen.4

Die Art und Weise, wie ETFs strukturiert sind und gehandelt werden, kann sie zudem aus relativer Sicht steuereffizienter machen als dies bei einem herkömmlichen Investmentfonds der Fall ist. Im Allgemeinen kann ein ETF-Manager Rücknahmezahlungen leisten und das Portfolio durch den Tausch von Wertpapieren gegen Anteile des Fonds als Sachbezug neu ausrichten. Dies bedeutet, dass keine Basiswerte veräußert werden und keine Kapitalertragsteuer anfällt.5

80/20-Regel

Die Idee hinter dem Core-Satellite-Ansatz ist einfach. Da die Preise der Vermögenswerte sämtliche verfügbaren Informationen widerspiegeln, ist es unmöglich (oder zumindest äußerst schwierig), den Markt auf risikobereinigter Basis konstant zu übertreffen, da die Marktpreise lediglich auf neue Informationen reagieren dürften. In diesem Fall könnte ein Core-Satellite-Portfolio rein theoretisch die besten risikobereinigten Renditen erzielen.

Bei einem solchen Ansatz bedeutet dies, dass 80 % (obwohl diese Zahl unterschiedlich ausfallen kann) des Portfolios auf „Core“-Positionen verteilt werden, die den stabilen Teil des Portfolios bilden und auf kostengünstigen Lösungen beruhen. In der Regel wird dieser Teil, entweder in eine Kombination aus breit gestreuten Engagements wie dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets, als Core-Teil investiert oder über breit gestreute Engagements in verschiedene regionale oder Länder-Engagements aufgeteilt, wie den MSCI USA oder dem S&P 500 für US-Large-Caps, dem MSCI Europe, dem MSCI EMU und dem MSCI Japan.

Dies wird dann mit interessanten und taktischen Satellite-Lösungen kombiniert, die die restlichen 20 % des Portfolios ausmachen. (Obwohl das genaue Verhältnis zwischen Core- und Satellite-Teil unterschiedlich ausfallen kann, bleibt die grundlegende Prämisse konstant.) Der taktische Teil des Portfolios ermöglicht eine weitere Diversifizierung des Gesamtportfolios durch die Aufnahme von Satellite-Engagements. Darüber hinaus bietet er eine zusätzliche Flexibilität, indem auf der Grundlage von Marktbewegungen und -entwicklungen Satellite-Engagements hinzugefügt oder abgestoßen werden können. Die Satellite-Engagements könnten im Nasdaq 100, chinesischen Technologiewerten, Gold, Silber, Rohstoffen und Nischenbereichen festverzinslicher Wertpapiere bestehen.

Vorteile eines Core-Satellite-Portfolios

Die möglichen Anwendungen für ETFs haben zugenommen, da die Kosten in den vergangenen Jahren gesunken sind. Immer mehr Anleger schätzen ihre Transparenz, Einfachheit und Flexibilität, die sie bei bestimmten Anlagen bieten. Und mit zunehmenden Innovationen und Produkteinführungen erweitern sich auch die Chancen. Insgesamt stellen sie eine hocheffiziente Möglichkeit dar, ein Marktengagement aufzubauen.

Die Portfolios können auf der Grundlage des individuellen Risikoprofils eines jeden Anlegers aufgebaut werden. Aufgrund der Modularität von Core-Satellite-Portfolios können die Anleger zu wettbewerbsfähigen Kosten ein attraktives Risiko-Rendite-Profil für ein Gesamtportfolio erreichen, das auf breit gefächerten Diversifizierungsgrundsätzen beruht.

Risiken

Anlagen in ETFs können im Vergleich zur direkten Anlage in die zugrunde liegenden Wertpapiere des ETF zusätzliche Risiken bergen. Zu diesen Risiken gehört die Möglichkeit, dass ein ETF eine unzureichende Liquidität aufweist, was zu einer höheren Volatilität führen kann als bei seinen zugrunde liegenden Wertpapieren. Ein ETF kann ferner mit einem Aufschlag oder Abschlag auf seinen Nettoinventarwert gehandelt werden, oder ein ETF kann nicht genau die Wertentwicklung des Referenzindex nachbilden, den er nachbilden soll. Darüber hinaus kann eine Anlage in einen ETF letztlich auch kostspieliger sein, als wenn ein Portfolio die zugrunde liegenden Wertpapiere direkt halten würde. Sämtliche Anlagen unterliegen Marktschwankungen. Jede Anlage birgt spezifische Risiken, die sich unter ungewöhnlichen Marktbedingungen deutlich erhöhen können.

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